Diana Deutschle: Die langjährige Filmschaffende und Multimedia-Journalistin erhält die Auszeichnung für eine herausragende Produktion des hr-Fernsehens, die auf ARTE, in der ARD-Mediathek und im hr-Fernsehen publiziert wurde. Diana Deutschle ist es mit großer Sensibilität gelungen, das sehr persönliche, intime Thema der Leihelternschaft am Beispiel eines Paares aus Hessen darzustellen. Die Eltern holen unter dramatischen Umständen ihr Kind einer ukrainischen Leihmutter aus Kiew ab, während die Stadt unter Beschuss steht. Das herzzerreißende Geschehen wird durch die exzellente Anwendung des filmischen Handwerks zu einer imponierenden Balance von Empathie und Fachlichkeit, die verdient mit dem 1. Platz im Wettbewerb um den Hessischen Journalistenpreis 2022 geehrt wird.
Theresa Weiß: Schon die Überschrift des Beitrages von Theresa Weiß informiert und macht neugierig, der nachfolgende Text steht dem in nichts nach. Denn die Autorin schreibt zweispurig: Gut recherchierte Fakten grundieren eine reflektierte Empathie für die notleidenden ukrainischen Geflüchteten. Dass auch die Nöte der ehrenamtlichen und privaten Helfer und die Schwierigkeiten der städtischen Bürokratie thematisiert werden, hebt den Artikel aus der Fülle lediglich beifälliger oder nur klagender Berichte heraus.
Für die hohe Qualität ihrer journalistischen Arbeit wird Theresa Weiß mit einem verdienten 2. Platz des Hessischen Journalistenpreises 2022 ausgezeichnet.
Kathrin Rosendorff: „Kriegsfolgen“ lautet das Thema des diesjährigen Hessischen Journalistenpreises – und Kathrin Rosendorff hat ihm mit ihrem Beitrag für die Frankfurter Rundschau in überzeugender Weise entsprochen. Das liegt auch an der 98-jährigen Ukrainerin Alexandra Kosiakova, die sich als Zeugin der Kriegsschrecken im 20. und 21. Jahrhundert als ergreifende alte Dame und kluge Gesprächspartnerin von Format erweist. Ganz besonders liegt es aber an der Autorin selbst. Mit einfühlsamen, auf gründlicher Recherche fußenden Fragen bringt sie die Urgroßmutter, die mit Tochter, Enkelin, Urenkelin und Hündchen aus Kiew geflohen ist, zum Sprechen und Erzählen. Die Jury des Hessischen Journalistenpreises gratuliert Kathrin Rosendorff ganz herzlich zu dieser besonderen Leistung und einem verdienten 3. Platz.
Yvonne Backhaus-Arnold: Mit dem Sonderpreis würdigt die Jury des Hessischen Journalistenpreises Yvonne Backhaus-Arnold für ihre besondere Leistung. Zugleich wird anerkannt, dass die Zeitung dem wichtigen Thema viel Platz eingeräumt hat und der erste Artikel durch eine Randspalte und weitere
Informationen über die Lage der ukrainischen Flüchtlinge in der Region ergänzt wird.
Der Autorin gelingt es, mit genauen Blicken auf die Situation der unverschuldet durch die Flucht in Not geratenen Menschen, die Leserinnen und Leser umfassend zu informieren. Zum gelungenen Ergebnis gratuliert die Jury Yvonne Backhaus-Arnold ganz herzlich
Für die Jury des Hessischen Journalistenpreises ist Stefan Schröder ein wahrer Glücksfall – weil er für all das steht, wofür der Ehrenpreis Zeichen setzen will. Er repräsentiert in herausragender Weise die Werte des Qualitätsjournalismus, verbindet die meisterliche Beherrschung des Handwerks mit einem besonderen Interesse am entwickelten Lokaljournalismus sowie die kontinuierliche Förderung des journalistischen Nachwuchses mit allen Qualitäten eines überzeugenden Chefs. Von seinen Vorzügen als gefragter Moderator, eloquenter Podcaster und geistreicher Buchautor konnten und können sich nicht nur die Bürger:innen Wiesbadens immer wieder überzeugen – sondern auch Politiker:innen, Prominente, Hörer:innen und Leser:innen bundesweit.
Wie sehr für sein Lebenswerk das Adjektiv „bisherig“ zutrifft, zeigen die vielen ehrenamtlichen und journalistischen Aufgaben, die Stefan Schröder auch weiterhin innehat. Mit dem Ehrenpreis verbindet sich der Wunsch, dass er noch lange zur Stärkung der Identität Hessens und zur Förderung journalistischer Brillanz in Sprache, Stil und Form beiträgt.